Was macht eine Fangemeinde, wenn ein Klassiker "überflüssig" läuft? Sie erstellt Grafikmods, welche die extremen Fps-Raten gegen ein hübscheres Bild eintauschen und den Staub etwas wegpusten. Heute sehen wir uns anhand von id Softwares Doom 3 an, ob das gelingt. Vorhang auf für die Mod-Sammlung Doom 3 HD!
Doom 3 erschien vor rund acht Jahren und lehrte nicht nur die Spieler das Gruseln und Schwitzen: So mancher Computer brach unter der Grafikpracht zusammen – die damals neue "id tech 4"-Engine machte es möglich. Einst bahnbrechend, heute relativ altbacken war die Schattentechnik auf Schablonenbasis (Stencil Shadows), welche dynamische, aber messerscharfe Schatten in Echtzeit ermöglichte; dazu gab es Bump-Maps en masse – für plastischere Oberflächen.
Damit die dafür nötige Rechenleistung auf damaligen Systemen frei wurde, ging id Software einige Kompromisse bei der übrigen Grafik ein: Die Modelle und Spielwelt sind relativ polygonarm und auch die Texturauflösung war schon 2004 nicht mehr State-of-the-Art. Eine moderne Grafikkarte berechnet Doom 3 schon im Video-Modus – Zeit, die brachliegende Rechenleistung in ein Facelifting des Shooter-Klassikers zu investieren. Alternativ warten Sie auf das bald erscheinende, aber kostenpflichtige Remake von Doom 3, die BFG-Edition.
Doom 3 HD Mod: Aus alt mach Neu per Download
Die simpelste, aber dennoch effektive Möglichkeit, um Doom 3 aufzuhübschen, ist die Doom 3 HD Mod. Hierbei handelt es sich nicht um eine einzelne Modifikation der Grafik, sondern um eine Sammlung. Enthalten sind nicht nur neue Texturen (teils feiner aufgelöst, teils nachgeschärft), sondern auch Modelle mit größeren Polygonzahlen, verbesserte Lichteffekte sowie Soft-Shadows. Die im Doom 3 HD-Modpaket enthaltenen Mods:
Quelle: PC Games HardwareDoom 3 HD mit SGSSAA (downsampled) (9)- My new textures and settings
- Sikkmod 1.2 for Base (Sikkpin);
- Sikkmod 1.1 for Roe (Sikkpin);
- High-poly Models meshes (Sikkpin);
- High-poly weapon LWO (Rockmong);
- Enhanced Doom 3 models 1.1 (EvilEngine);
- Wulfen Texture Pack 1.0 (Wulfen);
- Monoxead Texture Pack 1.0 (Monoxead);
- Xio's Skin Pack 5.0 (Xio);
- 6th Venom HQ Mainmenu (6th Venom);
- D3 Fullshadows 1.4 (Dafama2K7);
- 1024x Textures 1.3 (Dafama2K7);
- 1024x1024 Jumbo Size Monster Skins (Sadicimus);
- Und weitere
In unserem Test erstrahlte die Retail-Version nach der Installation sofort in frischer Optik – bereits im Hauptmenü –, während die Steam-Version nicht darauf ansprang. Falls Sie Erfahrungen mit Doom-3-Modding in Kombination mit Steam haben, dann teilen Sie sie bitte in den Kommentare mit. Auf alle Fälle lohnt sich die Installation von Doom 3 HD, die Unterschiede springen einem förmlich ins Gesicht – und dazu müssen Sie nicht erst Spinnen-Getier innerhalb des Spiels begegnen:
OriginalHD-Mod
OriginalHD-Mod
Doom 3 HD: Grafikkarten-Benchmarks
Die Modsammlung Doom 3 HD drückt die Bildrate gegenüber der Originalversion stark nach unten. Die gute Nachricht: Obwohl die Fps deutlich geringer ausfallen als mit der blassen Standardgrafik, ist schon ein aktuelles Mittelklasse-Modell in der Lage, die frische Pracht in 1080p absolut flüssig darzustellen. Für unseren Leistungstest ziehen wir die interne Benchmark-Demo heran, lassen dabei jedoch Fraps mitlaufen, um auch einen Min-Fps-Wert zu ermitteln.
Doom 3 basiert übrigens nicht auf Direct X respektive Direct 3D, sondern OpenGL; das Featureset ist mit DirectX 9 vergleichbar. An dieser Stelle die schlechte Nachricht: Mit einer Radeon-Grafikkarte läuft die Doom 3 HD-Mod nicht fehlerfrei. Auf AMD-Karten fehlen ein paar der neuen Effekte, ein paar andere werden verfälscht dargestellt. Wir haben sowohl den Catalyst 12.4 WHQL als auch den Catalyst 12.6 Beta getestet. Das originale Doom 3 wird fehlerfrei dargestellt, weshalb wir vermuten, dass eine oder mehrere Mods von Doom 3 HD auf Extensions zugreifen, die im Catalyst fehlerhaft sind. Wir verzichten daher auf die Angabe der Radeon-Benchmarkwerte. Ein Anhaltspunkt: Durch das Fehlen einiger Schmankerl fallen die Fps höher aus als auf den Geforce-Pendants.
Doom 3 HD: SGSSAA auf Geforce-Grafikkarten aktivieren
Ein Tipp zum Schluss: Doom 3 HD profitiert stark von Supersample-AA (SGSSAA), da die zahlreichen Bump-Maps damit "entflimmert" werden. Um SGSSAA unter OpenGL zu aktivieren, ist ein Trick nötig: Anstelle das wie üblich per Geforce SSAA-Tool oder Nvidia Inspector zu tun, schalten Sie einfach im Nvidia-Treiberpanel einen Modus unter "Antialiasing – Transparenz". Aktivieren Sie 8x, muss im Spiel auch 8x AA eingeschaltet sein. Der Clou: Es handelt sich wegen eines Bugs nicht nur um AA für transparente Texturen (Alphatests), sondern um Vollbild-SGSSAA.
Passen Sie optional das Texture-LOD an, damit die Texturdetails passend zum Supersampling zunehmen. Übliche, theoretisch vertretbare Werte:
2x SGSSAA: LOD –0,5
4x SGSSAA: LOD –1,0
8x SGSSAA: LOD –1,5
Wir empfehlen, es der automatischen Anpassung des Catalyst-Treibers gleichzutun und etwas unterhalb dieser Werte zu bleiben. Der Bildruhe zuliebe haben sich etwa diese Werte bewährt:
2x SGSSAA: LOD –0,25
4x SGSSAA: LOD –0,875
8x SGSSAA: LOD –1,25
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